Wovon träumte man und Frau 1932? Karriere in Amerika oder ein Häuschen am Stadtrand? 1A Filmmusik, frühe Tricktechnik und eine Menge Details für den genauen Beobachter konnten 60 Filmfans am 27.9.2017 mit uns in den Neuen Kammerspielen erleben. Elisabeth Heymann, Tochter des Filmkomponisten Werner Richard Heymann, verriet, welches Ende Billie Wilder eigentlich für den »Blonden Traum« vorgesehen hatte und Judith Prokasky zog Parallelen zum proletaraschen Pendant »Kuhle Wampe oder wem gehört die Welt«. Ein extra Dank geht an die Filmvorführer Frank und Micha sowie Hauschefin Caro, die den Gästen oben im Vorführkämmerchen die analoge Technik erklärten.
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Das Wetter meinte es am vergangenen Wochenende nicht immer gut mit uns – es war ziemlich herbstlich. Schön, dass es am Samstag eine köstliche Kürbissuppe gab. Die Leute vom proto.lab hatten die frischen Zutaten aus ihrem Garten mitgebracht und kochten für uns und unsere Gäste.
Die Kinder konnten an einer Ortsralleye mit Schülern und Schülerinnen von der Seeberg-Grundschule teilnehmen und Schätze im Garten ausgraben. Die Ralley hat die Klasse von Frau Feyerabend selbst erarbeitet – sie steht jetzt zusammen mit einer »Großen Tour rund ums alte Dorf« den unteren Klassen für den Heimatkundeunterricht zur Verfügung.
»Wir zahlen keine Miete mehr, wir sind im Grünen zu Haus« besingen Lilian Harvey, Willy Fritsch und Willi Forst in dem UFA-Streifen von 1932 die Idylle am Stadtrand. Der Film läuft am Mittwoch, den 27.9.2017, um 20:15 Uhr in den Neuen Kammerspielen Kleinmachnow. Eintritt frei. Wir zeigen ihn als Teil des Ausstellungsprojektes, das sich mit der Wurzel des Siedlungsbooms in Kleinmachnow Anfang der 30er Jahre auseinandergesetzt hat.
Im Anschluss Filmgespräch mit Elisabeth Trautwein-Heymann, der Tochter des Filmkomponisten Werner R. Heymann, und der Filmhistorikerin Dr. Judith Prokasky.
Achtung Halbzeit: Noch an zwei Wochenenden kann man die Ausstellung in der Karl-Marx-Str. 117 besuchen. Letzte Chance, sich z.B. in die Geschichte des Hauses oder in die Zeitzeugen-Interviews zu vertiefen. Acht Menschen erzählen in dem Projekt von Hans Schimkönig sehr spannend, wie sie nach Kleinmachnow kamen, hier Wurzeln schlugen, wie sie u.a. Krieg / Mauerbau / DDR-Alltag / Mauerfall / Nachwendezeit erlebten.
Die Filme sollen später einem KleinmachnowMuseum zur Verfügung stehen und können dann von interessierten Einwohnern, Historikern und Schülern dort eingesehen werden. Die einzelnen Filme dauern zwischen 40 und 75min. Es war eine bewusste Entscheidung, sie zunächst als fast ungekürztes Quellenmaterial in der Ausstellung zu zeigen. Überrascht hat uns die Ausdauer, mit der sich Besucher (nicht nur die Interviewten selbst) im Museumskino oder an kleinen Bildschirmen den Interviews widmen.
Wir danken allen, die sich für ein Interview bereit erklärt haben.
Am kommenden Wochenende ist das proto.lab bei uns zu Gast.
Bereits während unserer Vorbereitungen im Sommer, haben die Jungs vom Lab den Garten bearbeitet und aus einer Brache einen magisch schönen Garten geschaffen.
Die Arbeit in der Karl-Marx-Straße war nun doppelt spannend, denn von Mal zu Mal veränderte sich draußen etwas. Viele schöne Ideen begegnen einem nun beim Rundgang, Plätze laden zum Verweilen ein – Urban Gardening in der Vorstadt.
Am Samstag wird ab 14 Uhr im Garten (Wurzel)Gemüse gegrillt und am Sonntag gibt es Musik im Soundgarden, ebenfalls ab 14 Uhr.
Wir freuen uns sehr, dass sich das proto.lab unserer Ausstellung angeschlossen hat und laden Sie herzlich zu diesen tollen, kreativen Events ein.
Am zweiten Wochenende der Ausstellung ging es um die botanische Wurzel und im Garten gab es dazu zwei tolle Akionen für Kinder. Mit dem Kunstkreis der Steinwegschule konnte man Gesichter mit den verschiedensten Wurzeln aus heimischen Gärten (Sellerie, Möhren …) aber auch der ganzen Welt (Maniok, Topinambur …) legen. Nach diesen Vorlagen malten die Kinder unter Anleitung von Frau Zanoni und Frau Riccius tolle Porträts nach dem Vorbild des Renaisscance-Künstlers Arcimboldo
Viele Wurzeln malen einen Menschen
Danach ging es ans Schnippeln, Reiben, Quetschen und Mixen mit der Kita Kückennest und der Kunstvermittlerin Danja Erni. Heraus kamen gemüsig-fruchtige Drinks und Tränke. Seeehr lecker. Jedenfalls die meisten. Und was dann an Wurzelwerk noch nicht verarbeitet war, landete im Kochtopf und verwandelte sich in eine bunte Gemüsesuppe. Außerdem wurde gestempelt, mit Wurzelsäften gemalt, Kartoffeln geerntet, Pflänzchen eingesetzt … Vielen Dank allen Helfern! Das hat Spaß gemacht, oder?
Am nächsten Wochenende steht das Thema »Garten« im Mittelpunkt unserer Veranstaltungen:
Am Samstag können Sie bei der Pflanzenbörse mitgebrachte Stauden tauschen oder Sie nehmen einfach welche gegen eine kleine Spende mit. Seit einiger Zeit sammeln wir Kleinmachnower Pflanzen – echte Gartenschätzchen, die bei den hiesigen Bedingen hervorragend gedeihen und hier gerne Wurzeln schlagen.
Um 14 Uhr ist Kartoffelernte. Die Museumsinitiative hatte mit Besuchern der »Langen Nacht der Kultur« Kartoffeln gepflanzt hat, die nun aus der Erde geholt und zubereitet werden sollen.
Ein Höhepunkt des Tages wird sicher die Lesung von Elisabeth Göbel werden. Die Kleinmachnower Autorin mit dem grünen Daumen wird um 16 Uhr aus ihren Kleinmachnower Gartengeschichten »Von Blüten und Blättern« vorlesen.
Die Natura Buchhandlung ergänzt unser literarisches Angebot.
Am letzten Samstag wurde die Ausstellung WURZELN feierlich eröffnet: Mit Begrüßungsworten durch den Bürgermeister Michael Grubert, der Kuratorin Alexis Hyman Wolff, mit Sabine Käferstein von der Museumsinitiative und Axel Mueller vom Heimatverein. Das Kleinmachnower Alphornensemble blies den musikalischen Auftakt (Wer hätte gedacht, dass Kleinmachnow eine so hohe Alphorndichte hat!) und später spielten die zwei Ermers und Heiner Ranke mit ihrem ziemlich coolen Antiaging Jazz die Sonne herbei. (Das versonnen tanzende Pärchen unter dem Ahorn hätte ich zu gern fotografiert.)
Spuren entdecken an einem besonderen Ort: Das erste Verkaufsbüro der Bürgerhaus-Siedlung (Karl-Marx-Str. 117) in Kleinmachnow beteiligt sich am Tag des Offenen Denkmals. Um 15 Uhr gibt es eine interessante Veranstaltung zum Thema »Neu Wohnen?!« Dr. Celina Kress (Planungshistorikerin) und Renate Flagmeier (leitende Kuratorin Werkbund-Archiv – Museum der Dinge) sprechen über heutige Perspektiven auf Werkbund, DeStijl und Bauhaus.
Celina Kress ist die Expertin in Sachen Bürgerhaussiedlung und Siedlungsbau in Kleinmachnow. Sie hat u.a. ein kenntnis- und bilderreiches Buch über Adolf Sommerfeld, dem Mann und »Motor« hinter der erfolgreichen Bürgerhaussiedlung, geschrieben. Spannende Lektüre, für alle, die sich für Biografien und Baugeschichte in Südwestberlin und in Kleinmachnow interessieren! Das Haus ist am Sonntag von 12 bis 18 Uhr geöffnet und die Museumsinitiative ist natürlich auch da.