Museum – wie weiter?
In der letzten Woche stand das zukünftige Museum wieder auf der Agenda von Kleinmachnow. Der Ausschuss für Kultur und Soziales hatte am 14. November zu einer Sondersitzung eingeladen, um über das Thema zu diskutieren. Kuratorin Alexis Hyman Wolff berichtete von der 2. Ausstellung und stellte das mit den Erfahrungen des Jahres angereicherte und konkretisierte Museums-Konzept vor.
Längerfristige Projekte mit Bürgern, Profis und Schulen sowie Veranstaltungen, Werkstattarbeit und thematisch gezielter Sammlungsaufbau sollen 2020 in eine Ausstellung zum Gemeindejubiläum münden, die auch Verbindungen herstellt zu besonderen Orten und Initiativen, die bereits in Kleinmachnow existieren. Vorschläge, die von der Museumsinitiative unterstützt werden.
Dr. Susanne Köstering vom Museumsverband Brandenburg betonte aus Expertensicht, welche Entwicklung es allein von 2016 zu 2017 gegeben habe. Ein Indiz dafür, dass sich die Gemeinde mit dieser Vorgehensweise auf dem richtigen Weg befände.
Lessons
Als Museumsinitiative waren wir ebenfalls eingeladen, den Ausschussmitgliedern unsere Einschätzung darzulegen. Erfolgreiche Museumsarbeit, Besucherinteresse, Bürgerengagement – das hängt vom Wo, aber auch vom Wie ab und ist nicht zuletzt eine Stilfrage, wie es in den Überlegungen von Dr. Hirte heißt. Nach der Erfahrung zweier Ausstellung ging es der Museumsinitiative darum, das Konzept einer projekt- und teilhabeorientierten Museumsarbeit aus Sicht derer zu beschreiben, die dabei waren und mitgearbeitet hatten. Unser Fazit: eine tolle Möglichkeit für Bürger, »ihr« Museum mitzugestalten und eigene Kompetenzen und Interessen einzubringen. Dass man dabei interessanten Menschen begegnet, Neues entdeckt oder ausprobieren kann und einen anderen Blick auf den Ort bekommt, kommt hinzu. Wichtige Voraussetzung für das erfolgreiche Gelingen war aus unserer Sicht der Rahmen, den die Gemeinde mit der Begleitung durch eine professionelle Kuratorin geschaffen hatte.
Standort
Stöbert man ein wenig in den Online-Protokollen der Gemeinderatssitzungen oder klickt sich durch alte Presseartikel, wird deutlich, dass die Museumsfrage bisher vor allem eine Standortdiskussion gewesen ist. Vom wiederaufzubauenden Gilly-Schloss bis zum Pförtnerhaus der Neuen Hakeburg sind schon die verschiedensten Vorschläge in den Ring geworfen worden. Aktuell stehen zwei zur Diskussion: die Auferstehungskirche im Bannwald (Jägerstieg 2) und das ehemalige Sommerfeld-Verkaufsbüro (Karl-Marx-Straße 117).
Ein Museumsbetrieb ist in beiden denkmalgeschützten Häusern vorstellbar – von Charakter und Dimension wären es allerdings sehr unterschiedliche Konzepte.
Die Karl-Marz-Straße 117 war Ausstellungsort 2016 und 2017. Das Haus hat beide Male bewiesen, das es zum Museum und kulturellen Ort taugt.
Der Bürgermeister, Heimatverein und die Mehrheit der Gemeindevertretung plädieren für den Jägerstieg 2. Die Gemeindevertretung hat auf ihrer Sitzung am 16. November mehrheitlich beschlossen, eine Arbeitsgruppe einzurichten, die bis zum Frühjahr 2018 ein Nutzungskonzept für den Jägerstieg 2 und den angrenzenden mittelfristig freiwerdenden Bauhof erarbeiten soll.
Ein Antrag, die Karl-Marx-Straße 117 schrittweise denkmalgerecht zu sanieren, wurde abgelehnt. (Dazu auch ein aktueller Artikel in der MAZ vom 25.11.17)